Dem Arzt Ralf-Norbert Bartelt (CDU) gefällt die Arbeit als Landtagsabgeordneter

Frankfurter Rundschau, 24. Juli 2013 - Ein wunderschöner Garten, mitten in der Nordweststadt, viel Lavendel, der bei Ralf-Norbert Bartelt (57) „Assoziationen an das Mediterrane“ auslöst. Das Haus hat der Vater 1966 gebaut. Jetzt lebt Bartelt hier zusammen mit seiner pflegebedürftigen Mutter. Seit 2008 sitzt der gelernte Hautarzt im hessischen Landtag. Nach über 20-jähriger Tätigkeit in seiner Praxis in Höchst hat er ein neues und gewiss auch spannendes Leben begonnen: Ralf-Norbert Bartelt macht keinen Hehl daraus, dass er den Fulltime-Job eines Politikers schätzt, obwohl er anstrengend und zeitraubend ist:

„Man hat kaum Zeit für irgendwas“, beantwortet er die Frage, ob es da nicht vielleicht doch ein klitzekleines Hobby gebe. Gibt es, in etwa 500 Kilometern Entfernung: ein Ferienhäuschen an der niederländisch-belgischen Grenze, direkt am Meer.

Da verbringt er immer wieder ein verlängertes Wochenende und denkt bei seinen Spaziergängen am Strand so über manches nach: „Viele Dinge relativieren sich dann.“ Ja, dieses Landtagsmandat sei „noch mal eine Herausforderung gewesen“, räumt er im Gespräch mit der FR auf der

Terrasse ein. Ihn fasziniert „die Vielseitigkeit“. Er komme mit vielen Menschen in Kontakt, lerne immer wieder etwas dazu: „Das macht schon Spaß.“

Bartelt ist der einzige Arzt in der hessischen CDU-Fraktion. Da liegt es nahe, dass er sich um die gesundheits- und sozialpolitischen Themen kümmert. Dass die räumlichen Zuschnitte für niedergelassene Ärzte verändert wurden, daran ist Bartelt gewiss nicht unbeteiligt. Es sei „immer schwer zu sagen“, welche Rolle der eigene Einsatz spiele, meint er. Eine „massive Fehlverteilung“ der Arztpraxen im ländlichen Raum hatte Bartelt zum Handeln bewegt.

Das Thema einer flächendeckenden ambulanten Versorgung werde auch in der nächsten Legislaturperiode auf der Tagesordnung stehen. Auch in den großen Städten wie Frankfurt seien Korrekturen notwendig. Hier gebe es einen Trend, dass sich die Arztpraxen in lukrativen Stadtteilen mit einem hohen Anteil an Privatversicherten konzentrierten und Stadtteile mit schwieriger Sozialstruktur immer schlechter versorgt würden.

In der Auseinandersetzung über das Gesundheitssystem gehört Bartelt zu den Gegnern einer einheitlichen Bürgerversicherung für alle. Er möchte das gegenwärtige System mit vielen gesetzlich Versicherten und wenigen Privatpatienten erhalten. Sein Hauptargument: Bei einer Bürgerversicherung würden die Beiträge deutlich steigen.

Bei den Krankenhäusern möchte Bartelt die „Vielfalt der Träger“ fördern. Um die kommunalen Krankenhäuser macht sich der Mediziner Sorgen. Zehn bis zwanzig Prozent seien akut „insolvenzgefährdet“. Deshalb habe die Landesregierung vorgeschlagen, dass diese auf freiwilliger Ebene einen Verbund gründen.

Wenn jetzt das städtische Klinikum in Höchst und die Kliniken des Main-Taunus-Kreises zusammengehen, entspreche das dieser Zielrichtung. Auch wenn Bartelt nun erst seit wenigen Jahren voll und ganz Profi-Politiker ist – sein Engagement in der CDU hat eine lange Tradition. Schon als Student saß er im Ortsbeirat, in den Jahren 2001 bis 2006 war er als Stadtverordneter im Frankfurter Römer tätig. Doch jetzt hat er einen vollen Terminkalender, eine 65-Stunden-Woche am Hals, Verpflichtungenauch am Wochenende:

Alles kein Problem, Ralf-Norbert Bartelt steht zu seinem zweiten Leben.

Frankfurter Rundschau, 24. Juli 2013 - Ein wunderschöner Garten, mitten in der Nordweststadt, viel Lavendel, der bei Ralf-Norbert Bartelt (57) „Assoziationen an das Mediterrane“ auslöst.Frankfurter Rundschau, 24. Juli 2013 - Ein wunderschöner Garten, mitten in der Nordweststadt, viel Lavendel, der bei Ralf-Norbert Bartelt (57) „Assoziationen an das Mediterrane“ auslöst. 

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